DIFI e. V.
Deutsch-Iranischer Frauenintegrationsverein e.V.
voneinander lernen - gemeinsam leben
1. Dezember 2007: Ausstellung "Völkerverständigung"
Grußwort von Volker Neupert (Düsseldofer Appell gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus)
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Frau Zarif-Kayvan,
ichfühle mich sehr geehrt, heute anlässlich der Ausstellung "Völkerverständigung" ein Grußwort des Düsseldorfer Appells, für den ich arbeite, halten zu dürfen. Ich möchte diese Funktion aber erweitern um meine Koordinationsarbeit für das Programm "Respekt und Mut" - die Düsseldorfer Beiträge zur interkulturellen Verständigung.
ImRahmen dieser Arbeit habe ich DIFI kennen und schätzen gelernt - denn DIFI muss mit. (Die Kenner der deutschen Snackindustrie werden die Minisalami Bifi kennen, die immer mit diesem Spruch beworben wurde.) Dieser kleine Gag im Kreis der Veranstalter und Kooperationspartner von RuM ist aber kein Witz auf Kosten von DIFI, sondern eine humorvolle Anerkennung der integrationsfördernden und völkerverständigenden Arbeit des deutsch-iranischen Frauenintegrationsvereins.
Dasist auch notwendig, denn wenn der normalverbrauchende Deutsche oder der Westler an sich an den Iran denkt, dann kommt ihm meist ein seltsamer antisemitischer Präsident in den Sinn, verschleierte Frauen und finstere Sittenwächter.
Ineinem Interview zu dem gerade angelaufenen Film "Persepolis" sagt die im Iran geborene Schauspielerin Jasmin Tabatabai:
"Ja,ich leide, wie wohl alle Exiliraner, sehr unter diesem extrem schlechten Image, das Iran gerade in den letzten Jahren hat. Das tut uns natürlich allen weh, dass beim Stichwort Iran grundsätzlich die Atombombendiskussion losgeht, dann die Fundamentalismus-Debatte, bis es heißt: 'Ach, euer Präsident, der will Israel von der Landkarte wischen.' Und man steht die ganze Zeit da und sagt: 'Ja, aber, weißt Du, das Volk selbst ist total nett, freundlich, offen und kultiviert. Das Land ist auch total schön.' Und alle gucken einen an und tun so, als sei man geistesgestört."
DieIraner, die ich bisher in Düsseldorf und anderswo kennen lernen durfte, waren wirklich so. Nein, nicht geistesgestört, sondern meist gebildet, ehrgeizig, interessiert und humorvoll, was für mich immer besonders wichtig ist.
Hinzukommt bei den weiblichen Vertreterinnen der iranischen Community eine fürs Auge sehr erfreuliche selbstverständliche Anmut, wobei ich jetzt endgültig bei DIFI wäre, weil es nun um die Außenwirkung geht.
DennDIFI tut sehr viel für interkulturell aufgeschlossene Düsseldorfer: Man kann Farsi lesen, scheiben, reden, es gibt Theater-Workshops, persische Tanzprojekte werden angeboten, und sie bringen ihren Beitrag zur interkulturellen Verständigung bei "Respekt und Mut" und bereichern das Programm durch gute Ideen und anregende Taten wie z. B. durch diese Ausstellung.
Durchihre Arbeit leisten die Frauen des Vereins einen Beitrag zur Überwindung von schiefen Bildern, sie lehren, auf den Menschen und seine Kultur zu sehen und nicht auf ein mieses Regime, das vorgibt, im Namen des Volkes und eines höheren Wesens zu handeln.
DIFIist zutiefst und überzeugend weiblich, weil es seinen Vertreterinnen um Verständigung und Verstehen geht, um das miteinander Reden und um Gemeinsamkeit. Und weil sie das sehr charmant tun, bin ich persönlich und für "Respekt und Mut" froh, dass ich diese Fremden als Freunde kennen gelernt habe.
Ichwünsche euch zwar von Herzen, dass ihr irgendwann wieder ohne Angst in den Iran reisen könnt, aber es ist gut, dass ihr hier seid, denn ohne euch wäre es nur halb so schön.
Aufein weiteres gemeinsames Wirken für eine Kultur der Anerkennung und eine Gesellschaft, in der jede und jeder ohne Angst verschieden sein kann. Auf dass ihr die Sterne in euren Augen nicht verliert. Vielen Dank.
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