Sehr geehrte Damen und Herren, liebe
Freundinnen und Freunde, liebe Frau Zarif-Kayvan,
ichfühle
mich sehr geehrt, heute anlässlich der Ausstellung "Völkerverständigung"
ein Grußwort des Düsseldorfer Appells, für den ich arbeite,
halten zu dürfen. Ich möchte diese Funktion aber erweitern um
meine Koordinationsarbeit für das Programm "Respekt und Mut" - die
Düsseldorfer Beiträge zur interkulturellen Verständigung.
ImRahmen
dieser Arbeit habe ich DIFI kennen und schätzen gelernt - denn DIFI
muss mit. (Die Kenner der deutschen Snackindustrie werden die Minisalami
Bifi kennen, die immer mit diesem Spruch beworben wurde.) Dieser kleine
Gag im Kreis der Veranstalter und Kooperationspartner von RuM ist aber
kein Witz auf Kosten von DIFI, sondern eine humorvolle Anerkennung der
integrationsfördernden und völkerverständigenden Arbeit
des deutsch-iranischen Frauenintegrationsvereins.
Dasist
auch notwendig, denn wenn der normalverbrauchende Deutsche oder der Westler
an sich an den Iran denkt, dann kommt ihm meist ein seltsamer antisemitischer
Präsident in den Sinn, verschleierte Frauen und finstere Sittenwächter.
Ineinem
Interview zu dem gerade angelaufenen Film "Persepolis" sagt die im Iran
geborene Schauspielerin Jasmin Tabatabai:
"Ja,ich
leide, wie wohl alle Exiliraner, sehr unter diesem extrem schlechten Image,
das Iran gerade in den letzten Jahren hat. Das tut uns natürlich allen
weh, dass beim Stichwort Iran grundsätzlich die Atombombendiskussion
losgeht, dann die Fundamentalismus-Debatte, bis es heißt: 'Ach, euer
Präsident, der will Israel von der Landkarte wischen.' Und man steht
die ganze Zeit da und sagt: 'Ja, aber, weißt Du, das Volk selbst
ist total nett, freundlich, offen und kultiviert. Das Land ist auch total
schön.' Und alle gucken einen an und tun so, als sei man geistesgestört."
DieIraner,
die ich bisher in Düsseldorf und anderswo kennen lernen durfte, waren
wirklich so. Nein, nicht geistesgestört, sondern meist gebildet, ehrgeizig,
interessiert und humorvoll, was für mich immer besonders wichtig ist.
Hinzukommt
bei den weiblichen Vertreterinnen der iranischen Community eine fürs
Auge sehr erfreuliche selbstverständliche Anmut, wobei ich jetzt endgültig
bei DIFI wäre, weil es nun um die Außenwirkung geht.
DennDIFI
tut sehr viel für interkulturell aufgeschlossene Düsseldorfer:
Man kann Farsi lesen, scheiben, reden, es gibt Theater-Workshops, persische
Tanzprojekte werden angeboten, und sie bringen ihren Beitrag zur interkulturellen
Verständigung bei "Respekt und Mut" und bereichern das Programm durch
gute Ideen und anregende Taten wie z. B. durch diese Ausstellung.
Durchihre
Arbeit leisten die Frauen des Vereins einen Beitrag zur Überwindung
von schiefen Bildern, sie lehren, auf den Menschen und seine Kultur zu
sehen und nicht auf ein mieses Regime, das vorgibt, im Namen des Volkes
und eines höheren Wesens zu handeln.
DIFIist
zutiefst und überzeugend weiblich, weil es seinen Vertreterinnen um
Verständigung und Verstehen geht, um das miteinander Reden und um
Gemeinsamkeit. Und weil sie das sehr charmant tun, bin ich persönlich
und für "Respekt und Mut" froh, dass ich diese Fremden als Freunde
kennen gelernt habe.
Ichwünsche
euch zwar von Herzen, dass ihr irgendwann wieder ohne Angst in den Iran
reisen könnt, aber es ist gut, dass ihr hier seid, denn ohne euch
wäre es nur halb so schön.
Aufein
weiteres gemeinsames Wirken für eine Kultur der Anerkennung und eine
Gesellschaft, in der jede und jeder ohne Angst verschieden sein kann. Auf
dass ihr die Sterne in euren Augen nicht verliert. Vielen Dank. |