DIFI e. V.
Deutsch-Iranischer Frauenintegrationsverein e.V.
voneinander lernen - gemeinsam leben
26. Januar 2008: 1 Jahr Deutsch-Iranischer Frauenintegrationsverein DIFI e.V.
Grußwort von Thomas Kufen (Integrationsbeauftragter des Landes Nordrhein-Westfalen)
Thomas Kufen (Integrationsbeauftragter des Landes Nordrhein-Westfalen)Sehr geehrte Frau Vorsitzende Zarif-Kayvan, sehr geehrte Damen und Herren,
ichmöchte dem Vorstand und den Mitgliedern des Deutsch-Iranischen Frauenintegrationsvereins (DIFI) meine Glückwünsche zum einjährigen Bestehen aussprechen und überbringe Ihnen auch die Grüße des Integrationsministers Armin Laschet.
Ichhabe Ihre Einladung sehr gerne angenommen und freue mich, heute bei der Festveranstaltung ein Grußwort halten zu dürfen. Denn dieses 1-jährige Bestehen bedeutet engagierte Arbeit für Frauenbildungsarbeit, die Förderung des Kontaktes von Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte hier vor Ort und die Förderung eines Kulturaustausches. Eine Arbeit, die, wie ich finde, gar nicht hoch genug geschätzt werden kann. Was Sie hier für die Gesellschaft leisten, verdient höchste Anerkennung.
DIFIist ein Vorbild für Organisationen, in denen sich Menschen mit Zuwanderung selbst organisieren und das nach einer kurzen Zeit von einem Jahr. Menschen, die sich selbst organisieren, können etwas bewegen; denn unsere Gesellschaft lebt von freiwilligem Engagement und vom Mitmachen.
InDeutschland leben Frauen mit unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund. Diese Vielfalt birgt eine Menge Chancen, aber auch große Herausforderungen. Verschiedenheit kann Bereicherung bedeuten - sie kann aber auch zur Abschottung und Ausgrenzung führen.
Aufder anderen Seite darf der Blick auf die Sorgen und Probleme dieser Frauen nicht zu Verzerrungen und Stereotypen führen. Besonders muslimische Frauen oder Frauen, die aus muslimischen Ländern stammen, werden oftmals nur als Problemgruppe wahrgenommen, als unterdrückte Opfer männlicher Dominanz und Gewalt sowie eines patriarchalischen Systems.
Dasspiegelt jedoch nicht die Mehrheit der hier lebenden Frauen mit Zuwanderungsgeschichte wider. Es gibt genug positive und erfolgreiche Beispiele. So wie die engagierten und selbstbewussten Frauen des Deutsch-Iranischen Frauenintegrationsvereins.
Siesetzen sich dafür ein, die Integration von Zuwanderinnen - insbesondere Frauen mit iranischer Zuwanderungsgeschichte - in die deutsche Gesellschaft zu fördern und sie zu ermutigen, sich stärker in gesellschaftliche, kulturelle Aktivitäten der Landeshauptstadt Düsseldorf einzubringen. Der Verein arbeitet gemeinnützig und bietet sowohl Mitgliedern als auch anderen interessierten Personen vielfältige Möglichkeiten des Austausches gemeinsamer kultureller Aktivitäten wie z. B. Deutsch als Fremdsprache, Computerkurse, Persisch für Erwachsene, persische Volksmusik, Tanz und Gesang, eine Theatergruppe und Malkurse, regelmäßige Frühstückstreffen, Bücherlesungen und Podiumsdiskussionen zu verschiedenen Themen.
Einigewerden sich jetzt fragen, was haben diese künstlerischen und kulturellen Angebote mit Integration zu tun? Ich kann nur sagen, ich bin der festen Überzeugung, dass Kunst und Kultur die Integration fördern und Menschen verschiedener Herkunft zusammenbringen.
Kulturund Integration waren fälschlicherweise für lange Zeit zwei Bereiche, die nichts miteinander zu tun hatten. Doch glücklicherweise hat ein Umdenken stattgefunden. Heute gehen wir davon aus, dass Kunst und Kultur Integrationschancen verbessern, weil sie das gegenseitige Kennenlernen und damit die Akzeptanz ermöglichen und zur Stärkung einer Verbundenheit beitragen. Integration braucht eine Kultur der Integration und eine Kultur der gegenseitigen Anerkennung.
Inden kulturellen Angeboten sollte sich daher die Zusammensetzung der Kommune widerspiegeln. Zuwanderer haben maßgeblich am Stadtbild der jeweiligen Städte mitgewirkt und dieses bereichert. Die Schaffung einer interkulturellen Struktur innerhalb der städtischen Kulturarbeit fördert die Identifikation der in der Kommune lebenden Menschen mit Zuwanderungsgeschichte mit der Stadt. Es zeigt ihnen, dass sie als Teil dieser Stadt gesehen werden, ihre Leistungen anerkannt werden und ermöglicht ihnen, sich heimisch zu fühlen. Auf der anderen Seite wird der Mehrheitsgesellschaft deutlich, dass auch die Zuwanderinnen und Zuwanderer die Geschichte und Kultur der Kommune geprägt haben und sie weiterhin prägen. Die Sichtbarkeit und Anerkennung dieser gemeinsamen Geschichte ist ein wichtiger Faktor für die gesellschaftliche Partizipation und Integration. Die Kultur stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen und baut somit Vorurteile und Ängste ab.
Ichwünsche Ihnen nun viel Spaß bei der Feier und hoffe, dass Sie alle diese Zusammenkunft für einen intensiven Austausch nutzen.
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