Sehr
geehrte Frau Vorsitzende Zarif-Kayvan, sehr geehrte Damen und Herren,
ichmöchte
dem Vorstand und den Mitgliedern des Deutsch-Iranischen Frauenintegrationsvereins
(DIFI) meine Glückwünsche zum einjährigen Bestehen aussprechen
und überbringe Ihnen auch die Grüße des Integrationsministers
Armin Laschet.
Ichhabe Ihre Einladung
sehr gerne angenommen und freue mich, heute bei der Festveranstaltung ein
Grußwort halten zu dürfen. Denn dieses 1-jährige Bestehen
bedeutet engagierte Arbeit für Frauenbildungsarbeit, die Förderung
des Kontaktes von Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte hier vor
Ort und die Förderung eines Kulturaustausches. Eine Arbeit, die, wie
ich finde, gar nicht hoch genug geschätzt werden kann. Was Sie hier
für die Gesellschaft leisten, verdient höchste Anerkennung.
DIFIist ein Vorbild
für Organisationen, in denen sich Menschen mit Zuwanderung selbst
organisieren und das nach einer kurzen Zeit von einem Jahr. Menschen, die
sich selbst organisieren, können etwas bewegen; denn unsere Gesellschaft
lebt von freiwilligem Engagement und vom Mitmachen.
InDeutschland leben
Frauen mit unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichem kulturellen
Hintergrund. Diese Vielfalt birgt eine Menge Chancen, aber auch große
Herausforderungen. Verschiedenheit kann Bereicherung bedeuten - sie kann
aber auch zur Abschottung und Ausgrenzung führen.
Aufder anderen Seite
darf der Blick auf die Sorgen und Probleme dieser Frauen nicht zu Verzerrungen
und Stereotypen führen. Besonders muslimische Frauen oder Frauen,
die aus muslimischen Ländern stammen, werden oftmals nur als Problemgruppe
wahrgenommen, als unterdrückte Opfer männlicher Dominanz und
Gewalt sowie eines patriarchalischen Systems.
Dasspiegelt jedoch
nicht die Mehrheit der hier lebenden Frauen mit Zuwanderungsgeschichte
wider. Es gibt genug positive und erfolgreiche Beispiele. So wie die engagierten
und selbstbewussten Frauen des Deutsch-Iranischen Frauenintegrationsvereins.
Siesetzen sich dafür
ein, die Integration von Zuwanderinnen - insbesondere Frauen mit iranischer
Zuwanderungsgeschichte - in die deutsche Gesellschaft zu fördern und
sie zu ermutigen, sich stärker in gesellschaftliche, kulturelle Aktivitäten
der Landeshauptstadt Düsseldorf einzubringen. Der Verein arbeitet
gemeinnützig und bietet sowohl Mitgliedern als auch anderen interessierten
Personen vielfältige Möglichkeiten des Austausches gemeinsamer
kultureller Aktivitäten wie z. B. Deutsch als Fremdsprache, Computerkurse,
Persisch für Erwachsene, persische Volksmusik, Tanz und Gesang, eine
Theatergruppe und Malkurse, regelmäßige Frühstückstreffen,
Bücherlesungen und Podiumsdiskussionen zu verschiedenen Themen.
Einigewerden sich
jetzt fragen, was haben diese künstlerischen und kulturellen Angebote
mit Integration zu tun? Ich kann nur sagen, ich bin der festen Überzeugung,
dass Kunst und Kultur die Integration fördern und Menschen verschiedener
Herkunft zusammenbringen.
Kulturund Integration
waren fälschlicherweise für lange Zeit zwei Bereiche, die nichts
miteinander zu tun hatten. Doch glücklicherweise hat ein Umdenken
stattgefunden. Heute gehen wir davon aus, dass Kunst und Kultur Integrationschancen
verbessern, weil sie das gegenseitige Kennenlernen und damit die Akzeptanz
ermöglichen und zur Stärkung einer Verbundenheit beitragen. Integration
braucht eine Kultur der Integration und eine Kultur der gegenseitigen Anerkennung.
Inden kulturellen
Angeboten sollte sich daher die Zusammensetzung der Kommune widerspiegeln.
Zuwanderer haben maßgeblich am Stadtbild der jeweiligen Städte
mitgewirkt und dieses bereichert. Die Schaffung einer interkulturellen
Struktur innerhalb der städtischen Kulturarbeit fördert die Identifikation
der in der Kommune lebenden Menschen mit Zuwanderungsgeschichte mit der
Stadt. Es zeigt ihnen, dass sie als Teil dieser Stadt gesehen werden, ihre
Leistungen anerkannt werden und ermöglicht ihnen, sich heimisch zu
fühlen. Auf der anderen Seite wird der Mehrheitsgesellschaft deutlich,
dass auch die Zuwanderinnen und Zuwanderer die Geschichte und Kultur der
Kommune geprägt haben und sie weiterhin prägen. Die Sichtbarkeit
und Anerkennung dieser gemeinsamen Geschichte ist ein wichtiger Faktor
für die gesellschaftliche Partizipation und Integration. Die Kultur
stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen und baut
somit Vorurteile und Ängste ab.
Ichwünsche
Ihnen nun viel Spaß bei der Feier und hoffe, dass Sie alle diese
Zusammenkunft für einen intensiven Austausch nutzen. |